Kalender - 7. Sommeruniversität

7. Freie Sommeruniversität 2009

in der ehemaligen Tischlerei in Cottbus-Kahren
20. - 26. Juli 2009

Die freie Sommeruniversität ist eine freie zivilgesellschaftliche Initiative zur Förderung eines staatsunabhängigen und überbetrieblichen Geisteslebens. 2009 findet sie zum 7. Mal in Cottbus statt. Gerade in einer sich wirtschaftlich immer weiter globalisierenden Welt, angesichts der gegenwärtigen Finanzkrise, der bedrohlicher werdenden Klimaerwärmung oder einer Europäischen Union, die immer weniger den eigentlichen Nöten und Interessen ihrer Bürger gerecht wird, bedarf es der zur Verantwortlichkeit erwachenden menschlichen Individualität. In diesem Sinne möchte die freie Sommeruniversität ein Forum denkender und gesprächsbereiter Individualitäten sein, deren Anliegen nicht die Durchsetzung bereits gefasster Vorstellungen ist, sondern die Bemühung um eine die Freiheit des Anderen beinhaltende - gemeinsame - Perspektive.


Alles wahre Erkennen und Wissen muss doch am Ende darauf hinausgehen, das zu erreichen, was der Mensch, seinem Vermögen, das Universum zu erfassen und selbst mit umzuschaffen, nach, wirklich ist. Die Kraft und Begeisterung des Seins werden aber nicht eigentlich verstärkt und entzündet durch etwas, was sich bloß erkennen lässt, sondern nur durch die Anschauung dessen, was der Mensch schon einmal gewesen ist, und das Erahnen dessen, was er sein kann. Darum ist, wenn man alle Mittelzwecke vergisst und nur auf das letzte und Wesentlichste geht, wahre Erweiterung der Erkenntnis nur wahre Erweiterung des Daseins, und diese ist auf historischem Wege nur durch Anschauen gewesenen Daseins möglich.

(Wilhelm von Humboldt an Friedrich Gottlob Welcker, Tegel, 25. September 1823)


"Um eine Wahrheit recht kennen zu lernen, muss man sie auch polemisiert haben.
(Großartige Methode.) 1. Lob 2. Tadel - 3. Endliches Resultat."

(Novalis, Das Allgemeine Brouillon, Materialien zur Enzyklopädistik 1798/99, 801)


Mo., 20. Juli, 20 Uhr

Thomas Brunner / Einleitende Gedanken und Gespräch

Di., 21. Juli, 20 Uhr

Ralf Gleide / Die Einbeziehung der dunklen Seite des Menschen
(Zum Sozialimpuls der "chymischen Hochzeit des Christian Rosenkreutz" von Johann Valentin Andreae)

Mi., 22. Juli, 20 Uhr

Gudrun von Düffel / Was ist Dialektik im Hegelschen Verständnis?

Do., 23. Juli, 20 Uhr

Stephan Eisenhut / Die Zähmung des Geldes

Fr., 24. Juli, 20 Uhr

Corinna Gleide / Schwellenphänomene in Franz Kafkas Leben und Werk

Sa., 25. Juli, 20 Uhr

K a m m e r k o n z e r t:

Franz Schubert, Trio in Es-Dur D 929, op.100, komponiert im Nov. 1827
Allegro - Andante con moto - Scherzando / Allegro moderato - Allegro moderato

Es musiziert das Traunsteiner Trio:
Barbara Gruber - Klavier
Hans Leonhardt - Violine
Michael Schroeter - Violoncello


Weitere Beiträge an den Nachmittagen:
Thomas Maurenbrecher (Sprache, Sprechen, Gewinnen eines höheren Bewusstseins. Antonio Gramscis Philosophie der Praxis), Jens Göken (Die Jugendbewegungen im 20. Jahrhundert, ihre Gegenimpulse und die drei Hauptaufgaben unserer Zeit), Daniel Jankowsky (lyrische Lesung), Clara Steinkellner (Chor), Thomas Brunner (Eurythmie)


Ralf Gleide

geb. 1964 in Hamburg. Tätigkeit in der Heilpädagogik. Studium der Germanistik und Philosophie, daneben freies Studium der Anthroposophie. Seit 1993 anthroposophische Grundlagenforschung, Seminare und Vorträge. 1997- 2002 berufspädagogisch und beratend tätig als Mitarbeiter von VAB / GAB in München. 2002 Begründung des D. N. Dunlop Instituts für anthroposophische Erwachsenenbildung, Sozialforschung und Beratung in Eberbach.

Gudrun von Düffel

Im Grunde habe ich das typische Leben einer westdeutschen höheren Tochter (geb. 28. 10. 1938 in Wrexen/Waldeck) absolviert (Abitur, Studium, Teilzeitlehrerin, Hausfrau und Mutter von zwei Söhnen), bis im Alter von fünfzig Jahren der philosophische Furor von mir Besitz ergriff und ich zum Studium der Philosophie nach Berlin umsiedelte. Für mich eine revolutionäre Tat! Meine Doktorarbeit trägt den vielsagenden Titel: "Die Methode Hegels als Darstellungsform der christlichen Idee Gottes."

Stephan Eisenhut

geb. 1964, studierte VWL in Freiburg/Breisgau, danach Forschungsarbeit "Die geisteswissenschaftlichen Grundlagen der Sozialwissenschaft bei Rudolf Steiner"€œ, Ausbildung zum Waldorflehrer in Mannheim, danach Tätigkeit als Klassenlehrer in der Rudolf Steiner Schule Mittelrhein, zurzeit Geschäftsführer der mercurial-Publikationsgesellschaft mbH in Frankfurt am Main. Viele Veröffentlichungen zur sozialen Frage in der Zeitschrift " die Drei ".

Corinna Gleide

geb. 1964 in Göppingen. Studium der Germanistik, Anglistik und Pädagogik. Ab 1993 geisteswissenschaftliche Forschungsarbeit zur Verbindung von Denken und Imagination sowie Tätigkeit in der anthroposophischen Erwachsenenbildung. 1997- 2002 Mitarbeiterin der Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung, GAB. 2002 Mitbegründung des D. N. Dunlop Instituts für anthroposophische Erwachsenenbildung, Sozialforschung und Beratung in Eberbach.

Thomas Maurenbrecher

Geboren wurde ich 1940, wuchs am Niederrhein auf. Kaufmännische Tätigkeit, Soziologe, Sozialarbeiter; lebe als freier Schriftsteller in Berlin. Zu schreiben begann ich Anfang der 80er Jahre. Erlebnisse in türkischen Dörfern brachten meine Erzählkompetenz raus. Der letzte Roman spielt vorwiegend in Brasilien, er wurde gerade fertig.




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Einladung als PDF:
Einladung zur 7. freien Sommeruniversität

 

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